Pressestimmen CD-Rezensionen "It Could Happen to You" An Klaviertrios im Jazz war in den letzten Jahren wahrlich kein Mangel, aber trotz all dieser Konkurrenz lassen schon die ersten Takte dieser CD aufhorchen. Das Trio agiert feinfühlig und differenziert, die Musiker hören einander zu, die exzellente Tontechnik positioniert die Instrumente wohlklingend im Raum, ohne den Gruppenklang zu beeinträchtigen. "Durch den Regen fahren" heißt diese Eigenkomposition Brenkens, eine von acht, die sein großes Ausdrucksspektrum als Komponist aufzeigen. Nur der Titelsong ist ein Standard, den das Trio mit häufigen Rhythmuswechseln spannend gestaltet. In "J&M" demonstriert Pianist Marc Brenken sein Bluesfeeling, vorangetrieben und abwechslungsreich akzentuiert von Schlagzeuger Marcus Rieck. Die Ballade "End of a Day" wird impressionistisch ausgetupft und zeigt, wie treffsicher und hochmusikalisch Alex Morsey seine sonoren Bass-Kontrapunkte setzt. "Erbse im Holzhaufen" swingt genüßlich in mittlerem Tempo mit Morseys Walking Bass und seiner kurzen Gesangseinlage à la Slam Stewart, bevor die CD mit "Rainy Day" balladesk ausklingt. Diese Musik belohnt mehrfaches Anhören mit der Entdeckung immer neuer Facetten. Sehr empfehlenswert ! Unter den unzähligen Pianotrios einen eigenen Stil zu finden, ist wahrlich nicht einfach: der 36-jährige Pianist Marc Brenken jedoch scheint auf dem besten Wege, dieses Kunststück in die Tat umzusetzen. Mit "Durch den Regen fahren" beginnt eine durch ganz persönliche Erfahrungen geprägter Reigen von durchweg abwechslungsreichen Stücken. Nach einem ruhigen,getragenen Intro zieht Brenken peu à peu das Tempo an, ohne aber in Hektik zu verfallen. Danach folgt Jimmy van Heusens "It Could Happen to You" (die einzige Fremdkomposition), bei dem der exakt und geradlinig agierende Bass von Alex Morsey besonders zur Geltung kommt. Dramaturgisch geschickt gibt es im Verlauf der 48 Minuten Spielzeit weitere Highlights wie die Ballade "End of a Day". Höhepunkt des Albums freilich ist das abschließende "Rainy Day". Was als wohlige langsame Ballade beginnt, steigert sich immer mehr zu einem hypnotischen Ritt, das fast ins Bedrohliche überschwappt. Good things happen. Manche Dinge passieren einfach - für manche wiederum sollte man sich mehr Zeit nehmen. „It Could Happen to You“ des Marc Brenken Trios ist ein gelungenes Jazzoeuvre des Klavier-Trios. Durch Brenkens poetische Kompositionen spricht nicht nur seine lange Beschäftigung mit Jazz, sondern auch sein niemals belangloses oder gar abschweifendes Mitteilungsbedürfnis auf den 88 Tasten. „Durch den Regen fahren“ ist ebenso lyrisch wie verspielt, „J&M“ ist solide und groovig zugleich. Nina Schröder, Blue Night Club / CT - das Radio, Bochum: CD des Monats im Mai 2009
CD-Rezension "Eight Short Stories" Eigentlich erstaunlich, wie unprätentiös „Eight Short Stories“, die erste CD-Veröffentlichung des Marc Brenken Christian Kappe Quartetts, daher kommt. Während anderenorts mit viel marktschreierischem Getöse die nächste langbeinige Reinkarnation von Ella Fitzgerald oder Billie Holiday gefeiert wird und jeder zu glauben scheint, dass sich Pop-Hits im moderaten Jazzgewand unbegrenzt verkaufen ließen wie warme Semmeln, hat das Quartett um den Pianisten Marc Brenken und den Trompeter Christian Kappe einfach ein verdammt gutes Jazzalbum eingespielt. Zu hören gibt es auf dem Debut-Album des Quartetts ehrlichen Jazz, in der Tradition verwurzelt, ohne diese unreflektiert zu zitieren. Die acht Kompositionen von Marc Brenken, dessen Musik bereits zum Erfolg des Films Sonnenallee beigetragen hat, spielen lustvoll mit Bezügen und Querverweisen. Hier vermeint man einen Hauch von Richie Beirach zu vernehmen, da lugen mit breitem Grinsen Erroll Garner und Oscar Peterson aus den Noten und auch Wynton Kelly, John Taylor, aber auch Pat Metheney und John Scofield haben ihre Spuren hinterlassen, und doch ist das, was da zu hören ist, immer unverkennbar Kappe-Brenken. Trompeter Christian Kappe - festes Mitglied der Barbara Dennerlein Band und Jasper van´t Hofs aktuellem Projekt „HotLips“ - bringt den unverkrampften Umgang mit den stilistischen Elementen der Großen des Jazz auf die griffige Formel der „wohl verdauten Tradition“. Was er meint, wird beim Anhören der „eight short stories“ klar. Natürlich beherrschen die Musiker sämtliche Ausdrucksformen des Main-Stream und nutzen sie ganz selbstverständlich als Gestaltungselemente ihres eigenständigen Stils. Neben den beiden Namensgebern des Quartetts gehören der Kontrabassist Alexander Morsey, den man in Münster wahrlich nicht mehr vorstellen muss, und der Schlagzeuger Marcus Rieck zur Formation. Eine Rhythmusgruppe, die unterschiedlicher nicht sein könnte und vielleicht gerade darum aufs Beste miteinander harmoniert. Der zupackende Humor Morseys berühmt-berüchtigt für seine gestrichenen Scat-Soli trifft auf das feinnervige Schlagzeugspiel Marcus Riecks. Der Kölner Schlagzeuger beherrscht die Kunst, mit wohldosiertem, sparsamem Einsatz seiner enormen technischen Möglichkeiten die Musik zum Klingen zu bringen und dabei zu swingen wie die Hölle. Über dem starken Fundament dieser Rhythmusgruppe lassen sich musikalische Gedanken vortrefflich entwickeln. So etwa, wenn die Vier beim „Toy Train Song“ die als Kind so geliebte Holzeisenbahn des Pianisten noch einmal abfahren lassen und man das Geratter des Zuges förmlich zu vernehmen meint. Oder der Zuhörer eingeladen wird, dem improvisatorischen Mäandern der elegischen Melodieanlage eines kleinen polnischen Flüsschens „Strumyk“ zu folgen, nur um kurz darauf mit nervösem, hektischem Puls ins „Wespennest“ zu stechen. Die Kompositionen Marc Brenkens erzählen dem Zuhörer kleine Geschichten. Selten einmal stimmen Titel einer CD und das, was auf ihr zu hören ist, so ideal überein. Die „eight short stories“ des Marc-Brenken Christian Kappe Quartetts nehmen den aufmerksamen Zuhörer mit auf eine spannende musikalische Reise, auf der es so manche Entdeckung zu machen gibt. Stefan Herkenrath, Westfälische Nachrichten, 30. Dezember 2006
"Und wie auch immer Pianist Marc Brenken das bekannte Ausgangsmaterial umspielte, es variierte oder darüber improvisierte, war schon hinreißend." Buersche Zeitung, 07. März 2006
"Fabelhafter Tastenzauber: der Essener Marc Brenken beim JOE-Festival im RWE-Pavillon (...) ...und Alex Morsey zum Beispiel, auf seine Art unverwechselbar und originell, könnte sich im Vergleich mit US-Stars glänzend behaupten. Was Morsey gleich doppelt bewies. Erst unterfütterte er im Team mit Drummer Marcus Rieck (klasse!) den fabelhaften Tastenzauber von Marc Brenken, der mit Trompeter Christian Kappe entzückend schöne poetische Dialoge führte. (...)" Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 28. Februar 2006
"Im Quartett mit dem Trompeter Christian Kappe ließ der Essener Pianist die lange antikarnevalistische Nacht ausklingen. Mit ausdrucksstarken modernen Jazzkompositionen, die, lyrisch veranlagt, dennoch oft einen packenden Biss aufwiesen." Ruhr-Nachrichten, 27. Februar 2006
"So ungewöhnlich wie seine Körpersprache ist, so ungewöhnlich sind die Kurzgeschichten, die der Pianist und Komponist Marc Brenken erzählt (...) Kurzgeschichten, die Marc Brenken durchweg als höchst unterhaltsamen Autor ausweisen." Münstersche Zeitung, 07. Februar 2006
Musikalische Liebe auf den ersten Blick KONZERT / Minerva Díaz Pérez und Marc Brenken begeistern im Kloster Saarn "Musik ist auch Geschmack", sagt Minerva Díaz Pérez zu Beginn des Konzerts. Ihr Begleiter am Klavier, Marc Brenken, fügt hinzu: "Neben bekannten Jazz-Standards haben wir auch eigene Kreationen für Sie zubereitet. Das ist wie bei einer leckeren Mahlzeit." - Will man in diesem Bild bleiben, kann man sagen, dass sich am Sonntagabend das Kloster Saarn, in dem das Duo vor vollem Haus aus seinem Repertoire vortrug, in ein Gourmet-Restaurant verwandelt hat. Díaz Pérez und Brenken boten einen unterhaltsamen Abend, der vor allem durch seine hohe musikalische Qualität überzeugte. Langjährige Erfahrung Brenken wie Díaz Pérez bauen auf eine langjährige Erfahrung auf. Der Essener Pianist komponierte unter anderem Filmmusik für Leander Haußmanns "Sonnenallee" und gastierte mit verschiedenen Jazzvokalisten im In- und Ausland. Und auch Minerva Diaz Perez kann auf viele internationale Auftritte zurückblicken. So tourte sie durch China und Ungarn. 1997 veröffentlichte sie ihre erste CD "Girl from Ipanema". Seit Mai 2001 treten die beiden zusammen auf. Sie sprechen von "musikalischer Liebe auf den ersten Blick". Und in der Tat spürt der Zuhörer sofort den hohen Grad von Sinnlichkeit, der im Zusammenspiel der beiden Musiker mitschwingt. Manchmal hat man den Eindruck, Pianist und Sängerin würden auf der Basis des gemeinsamen Musizierens miteinander flirten. Doch der eigentliche Punkt, auf den sich die Gefühle der beiden konzentrieren, ist natürlich die Musik. Hinreißendes Lächeln Díaz Pérez ist es geradezu körperlich anzusehen, wie stark sie Emotionen in ihren Gesang steckt. Fast schon graziös schwingt ihr zierlicher Körper rhythmisch zu ihrem Gesang mit. Mühelos gelingt es ihr, sofort einen Kontakt zum Publikum aufzubauen. Ihre Gestik und Mimik sind ohne aufgesetzt zu wirken gekonnt aufeinander abgestimmt. Mal ist sie das kecke junge Mädchen, mal die nachdenkliche Frau. Immer wieder huscht ein Lächeln über ihr Gesicht - der wohl beste Beweis dafür, mit wie viel Freude sie bei der Sache ist. Dass sie so die Sympathie des Publikums gewinnt, ist vor allem auf den Gesichtern der männlichen Zuhörer abzulesen. Charme kommt eben immer an. Musikalisch überzeugt das Duo auch durch die Bandbreite des Repertoires. Neben altbekannten Jazz-Klassikern stellen die beiden auch neue Kompositionen von Marc Brenken vor. Zum Beispiel "El Gaucho Solitario": Hier imitiert Diaz Pérez gekonnt eine Trompete. So bot das swingend-singende Duo im Kloster Saarn einen äußerst unterhaltsamen Abend, der mit seiner musikalischen Vielfalt nicht nur den ausgewiesenen Jazzfan begeisterte. Hier war wahrlich für jeden Musikgeschmack etwas Passendes dabei. NRZ, 03. Februar 2004
Sirren, Klingen und Klirren MUSIK / Am Wochenende
strömten Hunderte ins Choreographische Zentrum zum neunten Festival
der Jazz Offensive Essen. Das Marc Brenken Trio und Sónnica Yepes
begeisterten restlos. NRZ, 24. Januar 2005
"Die vielen Interessierten,
die gekommen waren, um die regionale Jazzszene zu erleben, dürften
ihren Besuch nicht bereut haben - das Niveau der heimischen Musiker und
geladenen, hochkarätigen Gäste war exzellent. (...) Jazzthetik, Ausgabe März 2005
Flüssig,
zügig, lyrisch Der Mann sucht sich zuweilen Namen für seine Kompositionen aus, die passen bestens. Da heißt ein Stück "Strumyk", (polnisch für kleiner Fluss) und die Musik schlängelt sich tatsächlich beim Zuhören entlang wie in einem Flussbett. Eine andere Nummer trägt den Titel "Toy Train Song" (Spielzeugzug-Song). Wieder so ein zutreffender Name. Von unbekümmerter Spielfreude geprägt, zieht sich ein markantes, an einen Zug erinnerndes Thema durch dieses pfiffige Stück Musik. Modern und facettenreich Auch wenn das "Marc Brenken Trio" mit einer Bearbeitung eines Jazzstandards sein Konzert im Satiricon-Theater beginnt - der Essener Pianist Marc Brenken und seine beiden Mitstreiter an Kontrabass und Schlagzeug präsentieren sich in Rüttenscheid in erster Linie als Dreiergespann, das dem modernen, akustischen Jazz recht eigenständige Facetten abzugewinnen weiß. Marc Brenken ist ein Lyriker auf den Klaviertasten, aber dennoch schätzt er den Groove gleichermaßen. Mit Bassmann Sven Otte und Trommler Bernd Gremm, seit einem halben Jahr seine Trio-Partner, spielt der Pianist Musik, die "abgeht", aber auch kantig sein kann und somit dem stringenten Gedanken einen Strich durch die Rechnung macht. "Stop and Go" heißt so etwas bei Brenken dann wieder einmal passend "Cheek to Cheek" mit Witz Zu Beginn der zweiten Konzerthälfte darf jeder Musiker mal ganz alleine auf die Satiricon-Bühne. Brenkens Version von Irving Berlins "Cheek to Cheek" hat Witz; Bernd Gremms' abstraktes Schlagzeug-Solo mündet irgendwann in Dave Brubecks "In Your Own Sweet Way". Da haben die Kollegen schon wieder ihre Plätze eingenommen, um mit einzusteigen. Ganz zum Schluss des Abends heißt es dann "Now or Never" - eine letzte Kostprobe der rhythmischen Markanz und Brillanz dieses Trios, das viel Spaß machte. NRZ, Essen, 16. Juni 2003
Christian Kappe (Trompete) und Marc Brenken (Klavier) haben sich zusammengetan. Ihr nagelneues Duo heißt sinnigerweise Christian Kappe - Marc Brenken Duo und bewies bei seiner Premiere am Samstag in der "Jazzschiene" der Kulturschiene, dass die Zweierbesetzung im Jazz einzigartige Formen musikalischer Konversation ermöglicht. Das Repertoire der beiden äußerst versierten Musiker umfasst Kompositionen, die zu Standards eines knappen Jazz-Jahrhunderts gehören. Doch neben Stücken von Kurt Weill über Dave Brubeck bis hin zu Kenny Wheeler erklangen auch Eigenkompositionen, die sich mit dem gebotenen Stilmix von Balladen, swing- und lateinamerikanisch gefärbten Stücken sehr schön ergänzten. Nach kurzer Vorstellung der Themen gönnten sie sich genügend Freiraum für Improvisationen, die sich sowohl zu einem feurigen Dialog aus schroffen Phrasen, als auch zu nebeneinander laufenden Melodielinien entwickelten. Originell und ideenreich waren die Stücke arrangiert - was sich nicht zuletzt bei den oft prägnant kurzen Schlüssen zeigte. Zu oft hat man schon Musiker gehört, die sich auch noch auf in die Länge strapazierten Schlussakkorden produzieren müssen. Der zumeist weiche Anschlag des Pianisten Marc Brenken harmonierte in dem Zusammenspiel sehr gut mit dem lyrischen Sound des Trompeters und Flügelhornisten Christian Kappe, dessen Ton auch in schnelleren Passagen nichts an seiner Wärme einbüßte. Überhaupt stand das sich gegenseitig unterstützende Miteinander in der musikalischen Konversation im Vordergrund. Weniger war das Duo Kappe-Brenken darauf bedacht, radikal Spannungen im Dialog herauszufordern. Doch auch wenn zwei sich nicht streiten, freut sich am Ende der Dritte - das Publikum nämlich. Westfälische Nachrichten, 13. Oktober 2003
Artikel zum Konzert "Jazz trotz(t) Karneval" am 05. Februar 2005 im Consol-Theater, Gelsenkirchen: (...) Der Flügelhornist und der Pianist tauchten ein in hochklassige, ineinander verschlungene Dialoge, die bei der Imitation von Zuggeräuschen in dem Song "Toy Train" viel Humor bewiesen. Wunderschön zart-balladeske, aber auch forsche Töne spielte dieses Duo mit Eleganz und hoher Spielkultur. NRZ, 07. Februar 2005 |